Das Bauwerk
Die imposante Erscheinung des Bauwerks, die hervorragende Mauerwerksqualität insbesondere der östlichen Bauteile, die weit gespannten Gewölbe in Chor und Querhaus sowie die italienische Bauplastik belegen den hohen Anspruch des Kaisers an seine Kirche. In der Architektur- und Kunstgeschichte kommt dem Kaiserdom eine herausragende Stellung zu.
Das gesamte Bauwerk war ursprünglich auf Wölbung angelegt. Ausgeführt wurden im 12. Jahrhundert nur die Gewölbe in den östlichen Raumteilen, die als die frühesten ihrer Art in Norddeutschland gelten.
Berühmt ist der Kaiserdom zu Königsluter vor allem wegen seiner Bauskulptur. Das Löwenportal, der Jagdfries an der Hauptapsis und die wunderbaren Säulen im Kreuzgang stammen aus der Werkstatt des oberitalienischen Bildhauers Nicolaus. In seiner Heimat hatte der Meister bereits hervorragende Bildwerke an Kirchen und Domen in Piacenza, Ferrara und Verona geschaffen.
Im Figurenfries an der Außenseite der Hauptapsis sind zwei Szenen einer Jagd dargestellt, die jeweils von außen, beginnend mit den Hornbläsern, nach innen zu lesen sind. Rätselhaft ist das mittlere Feld, das zwei Hasen zeigt, die dem Jäger Fesseln anlegen.
Das Löwenportal Zähnefletschend und furchteinflößend präsentieren sich die Löwen zu beiden Seiten des Haupteingangs. Einer hält eine menschliche Figur in den Pranken, der andere einen Widder. Auf ihren Rücken tragen die Tiere Säulen mit kunstvoll gearbeiteten Blattkapitellen.
Vom ehemaligen Kreuzgang des Klosters sind zwei Flügel erhalten. Der zweischiffige Trakt entlang der Außenseite der Kirche ist von einzigartiger Schönheit. Die reiche und lebendig wirkende Bauskulptur tritt hier in Königslutter zum ersten Mal in Norddeutschland auf.
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